Sportwissenschaftler: Das Geheimnis für starke Muskeln in jedem Alter | Prof. Ingo Froböse
Die Muskulatur ist unser größtes Stoffwechselorgan – entscheidend für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und ein langes Leben. Und doch wird ihre Bedeutung noch immer unterschätzt.
Darüber sprechen wir mit Prof. Dr. Ingo Froböse (@formelfroboese), einem der bekanntesten Sportwissenschaftler Deutschlands, Universitätsprofessor an der Deutschen Sporthochschule Köln und Autor von über 40 Büchern. Seit Jahrzehnten erforscht er, wie Bewegung, Prävention und Gesundheit zusammenwirken.
Im ERCM Medizin Podcast erklärt er, warum Muskulatur heute als endokrines Organ gilt, welche Botenstoffe aktive Muskeln ausschütten (Myokine) – und wie diese unser Immun-, Hormon- und Herz-Kreislauf-System beeinflussen.
Ingo Froböse zeigt auch, weshalb Muskelabbau (Sarkopenie) kein unausweichliches Schicksal ist – und wie Muskeln in jedem Alter gezielt aufgebaut und erhalten werden können, um Vitalität und Selbstständigkeit zu sichern.
Wir sprechen außerdem darüber,
– wie sich der Zustand Ihrer Muskulatur einfach testen lässt,
– wie Muskeln nicht nur den Körper, sondern auch Gehirn und Psyche beeinflussen,
– wie optimale Trainingsstrategien – von Kraftübungen bis Ausdauer – aussehen,
– wie körperliche Aktivität das Risiko für viele Krebserkrankungen senken kann,
– wie richtige Eiweißversorgung und Ernährung Muskelaufbau sowie -erhalt fördern.
Der klare Appell: „Gesundheit kann man sich nicht erkaufen, man muss sie sich erarbeiten.“ Denn Muskeln entwickeln sich nur, wenn wir sie aktiv nutzen und trainieren.
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Zeitangaben:
00:00:00 – Intro: Muskulatur als wichtigstes Gesundheitsorgan.
00:01:30 – Warum Muskeln nicht nur ein Fitness-, sondern ein Gesundheitsthema sind.
00:02:51 – Die Entdeckung der Myokine: Wie Muskeln als endokrines Organ agieren.
00:03:17 – Was sind Myokine und was bewirken sie im Körper? (z.B. Interleukin 6).
00:04:08 – Wie Muskelaktivität das Gehirnwachstum anregt (BDNF).
00:05:29 – Warum die Muskelforschung erst in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat.
00:08:07 – Einfache Tests zur Überprüfung des eigenen Muskelstatus (z.B. Sit-to-Stand-Test).
00:11:20 – Der altersbedingte Muskelabbau: Schicksal oder nutzungsabhängig?
00:12:36 – Exerkine vs. Myokine: Die unterschiedlichen Botenstoffe bei Ausdauer- und Krafttraining.
00:14:55 – Die optimale Trainingskombination: Wie oft Ausdauer, wie oft Kraft?
00:16:30 – Wie man auch mit Gelenkproblemen effektiv Muskeln trainieren kann.
00:18:29 – Rote vs. weiße Muskelfasern: Warum hohe Intensitäten im Alter so wichtig sind.
00:20:05 – Das Phänomen Sarkopenie: Was steckt hinter dem altersbedingten Muskelverlust?
00:22:07 – Gute Nachrichten: Muskelaufbau ist in jedem Alter möglich!
00:23:51 – Trainingsprinzipien: Gelten für Männer und Frauen die gleichen Regeln?
00:26:15 – Keine Angst vor “Bodybuilder-Muskeln”: Wie Frauen richtig trainieren.
00:30:05 – Ernährung für den Muskelaufbau: Die entscheidende Rolle von Eiweiß.
00:32:26 – Praktische Tipps: So deckst du deinen täglichen Eiweißbedarf.
00:35:14 – Proteinpulver & Shakes: Sinnvolle Ergänzung oder überflüssig?
00:36:18 – Warum ältere Menschen mehr Eiweiß benötigen.
00:39:39 – Die Muskulatur als Gegenspieler des Fettgewebes und Regulator des Stoffwechsels.
00:43:01 – Warum das Thema Muskulatur in der Medizin oft noch stiefmütterlich behandelt wird.
00:45:55 – Genetik vs. Training: Wie viel Einfluss haben die Gene auf den Muskelaufbau?
00:48:36 – Muskeltraining als Schlüssel zur Vermeidung von Pflegebedürftigkeit.
00:50:21 – Das präventive Potenzial von Muskeltraining bei Krankheiten wie Krebs, Demenz und Diabetes.
00:53:10 – Der Einfluss von Stress und Psyche auf den Muskelaufbau.
00:56:50 – Die Folgen von langem Sitzen und wie man ihnen entgegenwirkt.
01:01:42 – Die “Froböse Minimalformel”: Was tun, wenn man nur 20 Minuten Zeit hat?
01:03:22 – Die Macht der Gewohnheit: Warum Regelmäßigkeit wichtiger ist als Intensität.
01:04:32 – Abschlussfragen: Die eine Übung, die eine Ernährungsregel und die eine Gewohnheit für starke Muskeln.
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23 Comments
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Danke für das Gespräch. Das Bodybuilder keinen Saft bzw. Kraft haben, kann ich aber nicht nachvollziehen. Zumindest nicht von den Athleten die es richtig machen.
CREATIN ist aus meiner Sicht für jeden der trainiert essentiell.
Professor Froböse und Professor Ebing sind für mich die! Sportmediziner in Deutschland. Ich (75) kann alles das bestätigen, was Prof. Ingo und Jens predigen. Ich mache seit meiner Jugend vielseitigen Sport mit Krafttraining und Ausdauertraining und versuche als Trainer dies in meinen Sportgruppen für Ältere auch weiterzugeben. Wichtig sind auch Koordinationstraining und Beweglichkeitstraining. Zur Motivation ist Spaß in Gruppen sehr hilfreich.
Muss und darf jeder so machen, wie er möchte… ich zB möchte, wenn ich schon alt werden muss oder darf, möglichst dabei fit, agil, mobil und stabil bleiben und sein.
Waage nutze ich seit Ü20 Jahren nicht mehr.
wird nicht von einigen Protagonisten das Fleischverbot gefordert? wie sieht es denn dann mit der Proteinversorgung aus?
☕️👍
Oft sind es tatsächlich Ausreden. Von wegen 180 kg oder ich will nicht so muskulös sein etc… Keiner wird muskulös ohne das man es will. Schön gar nicht Frauen. Die Beine kann man auch mit 60 Kilo zum Muskelversagen bringen. Da braucht keiner 180 Kilo.
wo findet man denn die kölner liste?
Gute Reportage. Es macht Spass zuzuhören und paralell etwas über unseren Körper lernen.
Gibt es eigentlich eine Masszahl, wie sich am besten Fett- zu Muskelmasse verhalten sollte?
Oder ist dies nur im Bezug zum Gesamtgewicht relevant ?
Erst einmal vielen Dank für den tollen Beitrag. Ich bin echt begeistert von der gesamten Reihe. Prof. Dr., Froböse hat nichts über das Mindestmaß der essenziellen Aminosäure Leucin gesagt. Dem renommierten amerikanischen Forscher Donald Layman zur Folge sollte diese aber für den effektiven Muskelaufbau oder Erhalt ein Mindestmaß pro Mahlzeit haben. Wenn ich Laymans Ansatz richtig verstanden habe:
• Der entscheidende Trigger für Muskelproteinsynthese (MPS) ist die Aminosäure Leucin.
• Es braucht eine gewisse Mindestdosis Leucin pro Mahlzeit, um mTOR (das anabole Signal für Muskelaufbau) zu aktivieren.
• Layman spricht von einem „Leucin-Schwellenwert“ von etwa 2–3 g Leucin pro Mahlzeit.
• Um diesen Wert zu erreichen, sind in der Regel etwa 20–30 g hochwertiges Protein (z. B. Whey, Fleisch, Eier, Soja) nötig.
Jetzt würde mich wirklich freuen, wenn einer der Experten diese Aussage einmal bestätigt. Alleine aus dem Grund, dass wir den maximalen Trainings Erfolg erreichen können. Vielen Dank und nochmals großes Kompliment für Ihre tolle Sendung!
Ich habe mich kurz mit Dr. Werner Bartens über sein Video zum Thema Protein unterhalten. Wie mindestens drei Ärzte, die ich persönlich kenne, behauptet er, die „normalen Ernährung enthält alles“. Ich protokolliere täglich, was ich esse, in einer App (Ältere Menschen nutzen oft nicht die neueste Technologie) und weiß daher, dass das nicht stimmt. Es kommt mir vor, als würde ich gegen eine Wand reden. Vor meiner Ernährungsumstellung lag mein Eiweiß bei 30g nach der Umstellung z.B. letzten Di ohne Protein-Pulver bei 51g… Danke für das interessant und informative Video 🙏 PS bei Protein-Pulver sollte man auf Süßstoffe verzichten… Zucker ist nicht gesund und Ersatzstoffe schädigen den Darm.
Froböse wörtlich: " Die Bodybuilder haben ja keine PS in den Muskeln" Er ist Sportwissenschaftler? Ernsthaft?!? Sollte sich mal mit den Gewichten beschäftigen, die Profibodybuilder so wegdrücken. Stan Efferding drückt(e) 275 kg raw. Nur mal so… 🙄
Der Eiweiss-Skake "darf nicht im Internet bestellt werden " 😂😂😂😂 ja nee, den kauf ich auf'm Bauernhof im Hofladen. Oh Mann… Wo soll ich denn mein Eiweißpulver kaufen? Bei Rossmann oder was? Und was hat Eiweißpulver denn mit der Kölner Liste zu tun? Als wenn jetzt Hersteller nichts anderes zu tun hätten, als (sauteure) Wachstumshormone oder was auch immer darunter zu mischen. Supplemente unterliegen auch der Lebensmittelüberwachung. Wie andere Lebensmittel.
8-12 mit 80% ist aber auch genau der Sweet Spot für Muskelaufbau. Warum also kein Volumen bzw. Berge ? Wobei "Berge" ohne Zusatzstoffe eh kaum machbar sind (außer man ist erstens eine genetische Ausnahme und zweitens: man richtet sein ganzes Leben darauf aus).
Dieser Schwachkopf hat keine Ahnung 🤮
👍👍👍
Was hier absolut vergessen und nicht angesprochen wird sind Aufwärm- und Dehnübungen. Die Oma hat Gymnastik gemacht und garantiert kein Kraftsport! 👍
Was ist mit Klimmzügen? Kraft? Essentiell?
Bringt abends wackeln mit den Zehen etwas?
Zuerst führt Prof. Froböse den Unterschied zwischen roten (für den Alltag zuständig) und weißen Muskelfasern (große, starke, leistungsfähige) aus, sagt dann aber ab 46:10, dass die Hard-Gainer "wengistens" die weißen Muskeln trainieren sollten. Dann hätte man zwar "nicht viel Volumen, aber eine leistungsstarke Muskulatur". Das verstehe ich nicht ganz. Ist es nicht gerade die weiße Muskulatur, die mehr Wachstumspotential hat?
Sehr wichtige Information, gute Anregung für alle die möglichst lange gesund bleiben wollen. Es wäre wünschenswert, wenn diese Anregungen auch im Gesundheitswesen den Patienten ans Herz gelegt würden. Leider ist die Beratung zum Erhalt der Gesundheit nicht der Standard im medizinischen Bereich.
30:55 Mit Salaten und Suppen gewinnt man keinen Kampf. Heute bestand meine einzige Mahlzeit für den ganzen Tag aus genau 1500 Gramm Hühnereiern aus Freilandhaltung (ohne Schale), 100 Gramm Feta, 60 ml hochwertigem phenolreichem Olivenöl, 15 ml Apfelessig und 14 Gramm Meersalz. Ich hatte heute sehr wenig Protein, nämlich nur 200 Gramm. Ich wiege 68 kg bei einer Körpergröße von 181 cm.