Toyota überholt VW: Warum Wolfsburg von Japan abgehängt wird | INDUSTRIEMAGAZIN

Der Japanische Autobauer positioniert sich derzeit mit seiner Woven City und der Hybridstrategie vor dem Volkswagenkonzern in Wolfsburg, der mit Softwareupdates zu kämpfen hat. Der Chinesische E-Auto Riese BYD droht an Europa und am Deutschen Automarkt zu scheitern. Und: Das Auto als Abo-Modell: Warum VW, BMW und Mercedes bei der Functions On Demand Strategie zurückrudern.

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Toyotas strategische Architektur outperformed Wolfsburg auf allen Ebenen: Während in Nagoya mit Woven City ein vollintegriertes Innovations-Ökosystem entsteht und Software, Lieferketten sowie Marktdiversifikation konsequent entlang klarer Roadmaps orchestriert werden, kämpft VW in China, bei Software (Cariad), im E-Portfolio und in der globalen Wertschöpfung mit strukturellen Legacy-Problemen. Toyota skaliert Hybrid-Leadership, belastbare Keiretsu-Netzwerke und geopolitisch robuste Marktportfolios, während Wolfsburg durch Abhängigkeiten, Premium-Drift und operative Instabilität ausgebremst wird. Ergebnis: Toyota liefert profitable Volumendynamik, VW liefert Update-Management.

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BYD versucht mit Milliardeninvestments, europäischem Werkbau und einer prominenten Spitzenmanagerin den Sprung in Deutschlands Automarkt, prallt jedoch an strukturellen Marktlogiken ab: zu wenig Händler, zu langsame Prozesse, Lieferchaos, schwache Restwerte und ein massiver Kulturclash zwischen China-Speed und europäischer Vertrauensorientierung. Während auf Messen der große Auftritt gelingt, brechen die Absatzziele in Deutschland, Frankreich und Spanien ein. Das neue Werk in Ungarn verzögert sich, Wachstumspläne driften auseinander, interne Erwartungen steigen weiter. BYD ist durch den Preiskampf im Heimatmarkt zum Erfolg in Europa gezwungen – schafft ihn aber bisher nicht. Die Realität in Deutschland bleibt der ultimative Stresstest für den globalen E-Auto-Giganten.
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Die OEMs dachten, sie könnten Autos wie Netflix vermarkten und damit die nächste Cashcow skalieren. Ergebnis: Hardware-Abos wie Sitzheizung, Motorleistung und Komfortfeatures erzeugten massiven Reputationsschaden, regulatorischen Gegenwind und null Kundenakzeptanz. Während VW, BMW, Mercedes und Audi mit „Functions on Demand“ eine neue Umsatzsäule bauen wollten, entpuppt sich das Modell als strategischer Blindflug: künstliche Paywalls für bereits verbaute Technik, fragmentierte Serviceportfolios und ein Vertrauensverlust, der direkt auf die Markenstabilität einzahlt. Parallel migriert die Industrie in ernsthafte Pay-per-Use-Modelle, wo Maschinenlaufzeit, Laserleistung oder Druckbögen zum abrechenbaren Asset werden – mit hohen Effizienzgewinnen, aber gefährlicher Abhängigkeit von Anbietern und Datenflüssen. Die Narrative der „Subscription Economy“ kippt: Hardware-Abos scheitern, Software-Upsells bleiben, und Industrie-PPU wird nur dort angenommen, wo Flexibilität und Kapitalkosten dominieren. Ownership bleibt Kernwert – im Auto wie in der Fabrik.
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6 Comments

  1. Qualität und keine sinnlose Aufpreisliste. Vermisse meinen Japaner mittlerweile auch. Fahre noch VW Touran 5t. VW produziert meinem Gefühl nach nur noch für Leasing und Geschäftskunden. Alles künstlich teuer. Der normale Mensch zählt hier nicht mehr.

  2. Deutschlands Problem ist im Allgemeinen, dass es in den 1990er-Jahren stehen geblieben ist, während sich die Welt rasant weiterentwickelte.

    Betriebsräte gibt es immer noch, Faxgeräte werden weiterhin genutzt, Internetverbindungen sind quälend langsam, und Unternehmen leiden unter hohen Steuern und Bürokratie. Kurz gesagt, Deutschland steckt in vielerlei Hinsicht im analogen Zeitalter fest. Und natürlich tragen eine gewisse deutsche Arroganz und Selbstzufriedenheit (insbesondere in Machtpositionen) nicht gerade zur Verbesserung der Lage bei. Die Worte von Fernand Piëch: „In meiner Garage ist kein Platz für ein Elektroauto“ hallen noch heute nach. An die arroganten Worte des damaligen Volkswagen-Chefs Müller über Tesla muss ich wohl kaum erinnern. Während Tesla massiv in Elektroautos investierte, pumpte Volkswagen Unsummen in den Diesel-TDI-Motor.

    Deutschland verliert zunehmend an internationaler Wettbewerbsfähigkeit und ist im Ranking der innovativsten Länder auf Platz zehn abgerutscht. Für angehende Unternehmer ist Deutschland ein bürokratischer Dschungel, weshalb viele keinen Anreiz haben, ein Unternehmen zu gründen, und lieber im öffentlichen Dienst arbeiten. Der industrielle Niedergang Deutschlands begann nicht erst mit dem Energieschock des Krieges; deutsche Politiker und Gewerkschaften haben schon viel länger unermüdlich daran gearbeitet, Deutschland wieder zum kranken Mann Europas zu machen.

  3. Es gibt keine „globale“ Transformation zur Elektromobiltät. Die Träume davon vielleicht, aber mehr nicht. Und Toyota ist genau der Beweis dafür, bedient jeden Markt, mit den dort angemessenen und nachgefragten Antriebstechniken. So macht man das. VW hat auf von der grün versifften Politik gewünschten Autos gesetzt, statt auf Kundenwünsche – selbst schuld.

  4. Elektroautos machen Sinn, sie sind die effizientesten, langfristig günstigsten und nachhaltigsten. Man muss es sich aber leisten können. Ein Prius hybrid, kann elektrisch und mit 2.0 TDI fahren. Diese Doppellösung ist zwar teurer als ein ID.3, aber genauso effizient. Der Prius macht es vor. Alle Märkte und Kunden werden bedient.