USA: Mega-Durchbruch im Streit mit Donald Trump! Jetzt hofft auch die EU
Der Leiter unserer Wirtschaftsredaktion, Dietmar
Deffner, ist jetzt bei mir. Dietmar, ich bin über diesen Satz gestolpert, er habe angewiesen.
Verstehe ich da gerade was falsch? Wird er die EU auch anweisen, Milliarden zu investieren? Das ist
die übliche Großmannszucht von Trump. Ich glaube, die muss man einfach abziehen, das ist einfach
Teil des Deals, den man gemacht hat. Und Trump selber hat ja noch nicht mal mitverhandelt. Also
die haben einen Deal ausgehandelt. Und am Ende ist das ein Teil dieses Kompromisses, 550 Milliarden
zu investieren in den USA. Wohin genau das fließt, hat man noch nicht erfahren. Das wird man dann
sehen. Andere Teile, die auch wichtig sind, sicherlich für die amerikanische Wirtschaft, ist,
dass man zum Beispiel für Reis die Importquoten in Japan öffnet. Und dass mehr Reis, aber auch
offiziell Autos und Lkw nach Japan importiert werden können aus den USA – verstärkt bei Reis.
Ich habe gerade eben noch mit einem Ökonomen gesprochen, der auch Japan-Kenner ist. Der sagt,
ja, Reis ist wichtig, weil die haben tatsächlich einen Reisnotstand in Japan. Also da ist es auch
gut, wenn sie jetzt Reis aus den USA importieren können. Bei Autos und Lkw sieht er diese Tatsache
nicht so sehr, weil die passen teilweise noch nicht mal auf die Straßen in Japan. Also da wird
es keinen großen Boom geben. Auf der anderen Seite hat eben Japan es geschafft, vor allem für
seine Autoindustrie – und das war den japanischen Verhandlern ganz, ganz wichtig – bessere
Bedingungen herauszuhandeln. Eben den Zusatzzoll von 25 Prozent, der zuletzt galt für Autos, auf
15 Prozent herunterzuhandeln. Und das war ganz, ganz wichtig. Und es gibt keine Importquoten für
japanische Autos in den USA. Und deswegen feiert das zum Beispiel die japanische Autoindustrie
an der Börse. Die Toyota-Aktie ist heute um 15 Prozent nach oben geschossen in Japan und der
Nikkei um 3,5 Prozent gestiegen. Lassen sich aus diesem Verhandlungsergebnis zwischen den USA und
Japan Rückschlüsse ziehen auf die Verhandlungen zwischen EU und USA? Das ist so ein bisschen die
große Hoffnung, die man jetzt auch an der Börse hat heute. Wir sehen ja auch den DAX deutlich
steigen und vor allem die deutschen Autoaktien. Porsche gibt Gas, über 7 Prozent im Plus, weil
die ja besonders unter diesen Zöllen leiden, weil sie in den USA keine Produktion haben. Auch
alle anderen Autoaktien sind die Gewinner heute. Im DAX jeweils über 4 Prozent, 5 Prozent im
Plus. Und das preist jetzt der Markt ein, dass man einen ähnlichen Deal eben auch mit 15
Prozent Basiszöllen bekommen würde für die Autos. Da freut man sich jetzt. Vor einigen Monaten
auch mit einem 15-Prozent-Basiszoll auf alles hätte man noch gesagt, oh weia, das ist aber ein
Batzen. Aber man sieht, früher hatten wir gedacht, höchstens 10 Prozent wäre vielleicht verträglich.
Aber da hat Trump den Preis in der Tat durch seine Taktik hochgetrieben. Und mittlerweile merkt man,
ach 15 Prozent, Gott sei Dank, ist nicht schlimmer geworden. Also man gewöhnt sich an manches
eben durch diese Verhandlungstaktik und sagt, dann kann man damit leben. Vor allem die deutschen
Autobauer, wenn das so käme und es eben keine Begrenzungen der Exporte in die USA geben würde.
Das wäre dann wirklich für die Autoindustrie ein guter Deal. Ob das dann tatsächlich so kommt und
ob man auch Agrargüter aus den USA verstärkt in die EU bringen wird, nach dem Vorbild Reis, das
ist nochmal die andere Frage. Weil Frankreich ist ja sehr darauf bedacht, seine Agrarindustrie
zu schützen. Also da wird man nochmal sehen, ob das dann so leicht auszuhandeln ist wie
mit Japan. Da hat man einfach nur einen Handelspartner und einen Ansprechpartner. Und
in der EU sind es einfach viele, viele Stimmen, die mitstimmen und eigene Interessen haben.
Dankeschön für die Einordnung hier im Studio.
USA: Mega-Durchbruch im Zoll-Streit mit Donald Trump! Jetzt hofft auch die EU
Nach dem überraschenden Zoll-Deal zwischen den USA und Japan wächst die Hoffnung auf ein ähnliches Abkommen mit der EU. WELT-Wirtschaftsredakteur Dietmar Deffner ordnet Trumps „Investitionsanweisung“ als Show ein, betont aber: Der Deal ist ein Erfolg – vor allem für Japans Autoindustrie. Auch deutsche Autobauer hoffen nun auf Zollerleichterungen ohne Exportquoten. Doch während Japan allein verhandelt, muss Europa interne Interessenkonflikte – etwa beim Agrarsektor – erst klären.
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